Kampagnen und Projekte
der Auffangstation für Reptilien,
München e.V.

Über die Jahre hat unser Team der Auffangstation nicht nur wahre Pionierarbeit im Bereich der Tierschutzarbeit mit exotischen Tieren geleistet, sondern auch unzählige Kampagnen und Projekte begleitet, sachlich beraten oder selbst auf die Beine gestellt. Dabei ist uns vor allem daran gelegen, die gesamte Bandbreite unserer Arbeit darzustellen.
Besonders der Tier- und Arten-, sowie der Habitatsschutz liegen uns hier am Herzen. Es spielt dabei keine Rolle, ob wir als Verein selbst die Initiative führen, oder wir einer anderen Organisation mit Rat und Tat zur Seite stehen. Es geht uns immer erst einmal um die Sache, und dann erst um das genaue Wer Macht Was. Wir sind überzeugt, dass uns unter anderem diese Einstellung zu so einem so beliebten Kooperationspartner hat werden lassen.
Unsere Kampagnen und Projekte sind stets fachlich und sachlich begleitet und verfolgen das Ziel, das Leben von Tieren besser zu machen.
Auf den folgenden Seiten finden Sie einen Auszug aus unserer Arbeit; sowohl aktuelle wie auch bereits abgeschlossene Arbeiten werden hier vorgestellt.
Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass wir nur einen Bruchteil unserer Kampagnen und Projekte abbilden können.

Kampagnen

Die Kernkompetenz der Auffangstation für Reptilien, München e.V. ist die Rettung, Aufnahme und Vermittlung von exotischen Heimtieren. Doch auch die Aufklärung der Bevölkerung sowie der Dialog mit der Politik und anderen Entscheidungsträgern sind uns ein wichtiges Anliegen. Viel zu oft werden Probleme mit Exoten im Artenschutz oder in der Tierhaltung von den Menschen nicht wahrgenommenoder ignoriert. Im Vergleich zu beispielsweise Eisbären fehlt Reptilien, Amphibien oder Insekten der „Kuschelfaktor“, so dass ein Großteil der Bevölkerung eher Abneigung gegenüber diesen Tieren empfindet – und das, obwohl viele Arten hochgradig bedroht sind.

Doch auch über die häufigsten Haltungsfehler möchten wir informieren, um so einen Beitrag zu leisten, dass die biologischen Bedürfnisse exotischer Haustiere künftig besser berücksichtigt werden.

Nicht zuletzt möchten wir auch auf politischer Ebene arbeiten. Wir veröffentlichen regelmäßig Positionspapiere zu diversen aktuellen Themen. Durch Petitionen möchten wir die Öffentlichkeit und Behörden auf aktuelle Probleme hinweisen und so eine Verbesserung der Situation bewirken.

Keine Angst vor heimischen Schlangen!

In unserem Bestimmungsschlüssel helfen wir Ihnen, die heimischen Arten zu erkennen

EU-Verordnung: „Invasive gebietsfremde Arten“

Bereits im Jahr 2014 hatte die Europäische Union – vollkommen unbemerkt von der öffentlichen Aufmerksamkeit – eine neue Verordnung erlassen, die den Umgang mit den sogenannten invasiven gebietsfremden Arten regeln sollte. Dabei handelt es sich um die EU-Verordnung Nr. 1143/2014.

Danach sollte es noch ganze zwei Jahre dauern, bis sich die Kommission auf eine entsprechende Artenliste einigen konnte und diese in Form der Durchführungsverordnung 2016/1141 verabschiedete.

Die Problematik der invasiven Tier- und Pflanzenarten auf politischer Ebene anzugehen, ist zwar sehr wichtig und durchaus lobenswert. Liest man sich die beiden Verordnungen jedoch im Detail durch, so wird schnell klar, dass die Europäische Kommision mit dieser Vorlage das Ziel eines sinnvollen Tiermanagements klar verfehlt hat. Und nicht nur das: Würde Deutschland die Verordnungen 1:1 in deutsches Recht umsetzen, so würde dies einen ganz massiven Verstoß gegen das Deutsche Tierschutzgesetz bedeuten. Die Vorlage schließt die massenhafte Tötung der betroffenen Tiere und Pflanzen nämlich ausdrücklich mit ein und fordert die EU-Mitgliedsstaaten zu einer konsequenten Umsetzung auf.

Zudem soll die Haltung insbesondere der einzelnen Tierarten (darunter so weit verbreitete Arten wie die Schmuckschildkröte Trachemys scripta) sowohl für Privatleute, als auch für Tierheime, Auffangstationen und Zoos vollständig verboten werden. Bestehende Bestände dürfen demnach nicht mehr weitervermittelt, verkauft, gezüchtet und in gemeinnützigen und gewerblichen Einrichtungen auch nicht mehr gehalten werden. Gerade die Zoos sehen bei einer Umsetzung der Verordnungen einer massenhaften Tötung ihrer eigenen Tierbestände entgegen, so z.B. von Waschbären, Nasenbären oder Muntjaks.

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Aus Sicht der Auffangstation für Reptilien, München e.V. ist diese Vorgehensweise eindeutig abzulehnen, weshalb wir hiermit sämtliche betroffenen Privathalter, Tier- und Artenschutzverbände, Tierheime, Wildtierstationen, Auffangstationen, Zoos und Tierparks dazu ermutigen möchten, sich unserem Appell an die Deutsche Bundesregierung und die EU-Kommission anzuschließen!

> > Hier geht es zu unserer aktuellen Petition an den Deutschen Bundestag < <

Die Frist zur Mitzeichnung der Petition läuft am 13.11.2017 aus.
Das Quorum ist erreicht, wenn 50.000 Mitzeichnungen eingegangen sind.

Im Folgenden möchten wir Sie detailliert über die beiden Verordnungen informieren:

Downloads:

Übersicht über die gelisteten Tier- und Pflanzenarten,
die unionsweit als gebietsfremde, (potentiell) invasive Arten gelten:

23 Tierarten:
14 Pflanzenarten:

Pallashörnchen (Callosciurus erythraeus)
Glanzkrähe (Corvus splendens)
Chin. Wollhandkrabbe (Eriocheir sinensis)
Kleiner Mungo (Herpestes javanicus)
Nordamerik. Ochsenfrosch (Lithobates catesbeianus)
Chin. Muntjak (Muntiacus reevesi)
Nutria (Myocastor coypus)
Südamerik. Nasenbär (Nasua nasua)
Kamberkrebs (Orconectes limosus)
Viril-Flusskrebs (Orconectes virilis)
Schwarzkopfruderente (Oxyura jamaicensis)
Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus)
Amur-Schläfergrundel (Perccottus glenii)
Roter Amerik. Sumpfkrebs (Procambarus clarkii)
Marmorkrebs (Procambarus fallax)
Waschbär (Procyon lotor)
Blaubandbärbling (Pseudorasbora parva)
Grauhörnchen (Sciurus carolinensis)
Fuchshörnchen (Sciurus niger)
Sibir. Streifenhörnchen (Tamias sibiricus)
Heiliger Ibis (Threskiornis aethiopicus)
Amerik. Schmuckschildkr. (Trachemys scripta)
Asiat. Hornisse (Vespa velutina)

Kreuzstrauch (Baccharis halimifolia)
Karolina-Haarnixe (Cabomba caroliniana)
Dickstielige Wasserhyazinthe (Eichhornia crassipes)
Persischer Bärenklau (Heracleum persicum)
Sosnowsky-Bärenklau (Heracleum sosnowskyi)
Großer Wassernabel (Hydrocotyle ranunculoides)
Krause Afrik. Wasserpest (Lagarosiphon major)
Großblütiges Heusenkraut (Ludwigia grandiflora)
Flutendes Heusenkraut (Ludwigia peploides)
Gelbe Scheinkalla (Lysichiton americanus)
Brasilianisches Tausendblatt (Myriophyllum aquaticum)
Parthenium-Kraut (Parthenium hysterophorus)
Durchwachsener Knöterich (Persicaria perfoliata)
Kudzu (Pueraria montana)