Juli 2023

Grüner Leguan protestiert vor den Dienstgebäuden der GRÜNEN

Eine Aktion gegen das tropische Klima? Oder nur ein weiterer ausgesetzter Exot?

In der vergangenen Woche wurde ein grüner Leguan auf dem Gelände des grün geführten Bundes-Wirtschaftsministeriums in Berlin aufgefunden. Trotz der warmen Temperaturen ist ein dauerhaftes Leben in Deutschland und in freier Natur für Exoten wie diesen Leguan noch nicht möglich. Das Tier musste eingefangen werden und wurde daraufhin nach Bayern verbracht. Nicht das Bundesland, das einem zuerst in den Sinn kommt, wenn man von den GRÜNEN spricht. Wenn es sich dabei jedoch um „grüne“ Echsen oder andere Exoten handelt, keine Seltenheit. Weil eine tier- und verhaltensgerechte Unterbringungsmöglichkeit vor Ort nicht möglich war, lebt das Tier nun in der Auffangstation für Reptilien in München.

 

Exoten besetzen im Tierschutz nach wie vor eine Nische – darum fehlen für die artgerechte Versorgung der Tiere oft Personal und Räumlichkeiten. Europaweit!

Neben den Leguanen kommen daher auch andere Reptilien oder exotische Tiere wie Affen, und Wildkatzen in die Münchner Innenstadt.

 

Mit dem Leguan aus dem Ministerium kamen zusätzlich noch zwei weitere Tiere dieser Art nach München. Ob die Echsen in Zusammenhang stehen, ist derzeit noch unklar. Die Tiere wurden bereits untersucht und haben keine gesundheitlichen Probleme. „Da die Echsen eine Länge von insgesamt zwei Metern erreichen und manchmal auch sehr launisch sein können, werden sie bestimmt eine Weile bei uns sitzen. Platz für so große Tiere bereitzustellen ist nicht immer einfach, besonders wenn sie niemand haben will. Als Auffangstation sind wir bis zur Weitervermittlung auch nur eine mittelfristige Lösung“, so Dr. Markus Baur, Leiter der Station. 

 

Die Kosten der Auffangstation werden zu etwa 20% durch den Freistaat Bayern getragen. Bei Beschlagnahmen und Fundtieren darf eine Rechnung an die einliefernde Behörde gestellt werden. Weitere Kosten, wie zum Beispiel der Strom für Wärmelampen, müssen erwirtschaftet, oder durch Privatleute und deren Spenden getragen werden. Das Team vor Ort bleibt gespannt und hofft, dass ein protestierender Leguan vor einem Regierungsgebäude vielleicht endlich die nötige Aufmerksamkeit und Unterstützung bringt, die sie für das Wohl der Tiere benötigen. Dr. Markus Baur:  „Eine Auffangstation, egal für welche Tierart, könnte ein Aushängeschild sein, nicht eine Institution, die im Verborgenen arbeiten muss.“

 

Die Auffangstation für Reptilien, München e. V. ist ein gemeinnütziger Verein, der 2001 gegründet wurde. Mit jährlich über 1.500 geretteten und weitervermittelten Tieren sind wir Deutschlands größte Auffangstation für exotische Haustiere. Die Aufklärung der Bevölkerung über die hohen Ansprüche vieler Arten ist dabei ebenso wichtig, wie die Zusammenarbeit mit den Behörden, anderen Tierhalteeinrichtungen und der Politik. Unsere speziell geschulten Tierpfleger, Tierärzte und Biologen sorgen mit ihrer wissenschaftlich fundierten Arbeitsweise für eine nachhaltige Verbesserung der Haltungsbedingungen von Reptilien und anderen Exoten in ganz Deutschland.

 

Wir sind dauerhaft auf Spenden angewiesen und freuen uns sehr über Unterstützung.

www.reptilienauffangstation.de

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