CARESHEET

GRÜNER LEGUAN IM TERRARIUM

Dieses Informationsblatt ersetzt nicht die Anschaffung und aufmerksame Lektüre von Fachliteratur. Für Neueinsteiger in dieses spannende Hobby empfehlen wir mehrere Bücher sowohl über die Tierart als auch über Gestaltung und Betrieb von Terrarien zu lesen.

Das Wesen

Die große Beliebtheit Grüner Leguane (Iguana iguana) rührt einerseits in ihrem „wilden“, urzeitlichen Aussehen und ihrer Größe und andererseits in ihrer Intelligenz und enormen Zutraulichkeit. Grüne Leguane vermögen soziale Beziehungen zu ihrer Bezugsperson aufzunehmen, diese als Bestandteil ihrer Gruppe zu verstehen, sie individuell zu erkennen und aktiv ihre Nähe zu suchen. Darüber hinaus sind sie als „Charaktertiere“ zu bezeichnen, da sie oftmals höchst individuelle „Eigenheiten“ haben. Ein Grüner Leguan ist aber meist nicht von selbst zutraulich, wie beispielsweise eine Bartagame, sondern eine gute Beziehung muss man sich mit täglicher Beschäftigung erarbeiten.

Von großer Wichtigkeit ist es, die Verhaltenssprache der Leguane zu verstehen. Eine der häufigsten Falschinterpretationen ist die Gleichsetzung von „Augen schließen“ mit Wohlbefinden. Bei Hund und Katze trifft das zu, bei Leguanen ist es Ausdruck von Unterwerfung oder Ablehnung und Anzeigen einer unangenehmen Situation. Auch sollte man einen Leguan nicht von oben greifen - von dort greifen z.B. Raubvögel an - sondern ihm stattdessen einen Arm hinhalten, auf den er hinauf klettern kann.

Darüber hinaus sind diese Leguane auch recht sensibel und benötigen eine Weile, bis sie sich an eine neue Umgebung und ihre neue Bezugsperson gewöhnt haben. Sie fressen dann oft schlecht und zeigen sich zurückhaltend. Das gilt leider umso mehr, wenn sie mit Menschen schlechte Erfahrungen gemacht haben. Viel Geduld und Fingerspitzengefühl sind dann notwendig, um ein solches Tier einzugewöhnen.

Eine optimale Pflege Grüner Leguane zu leisten ist nichts für einen Neueinsteiger in dieses Hobby oder für jemanden, der sich nach ein paar Jahren an einer Art „sattgesehen“ hat oder tägliche Pflegearbeiten scheut. Ihre Pflege ist aufwändig, arbeitsintensiv, relativ teuer und man benötigt sehr viel Platz. Diese Broschüre kann die relevanten Themen nur anreißen. Eine intensive Lektüre von Fachliteratur, z.B. Schardt, Mutschmann, Werning 2009: Grüne Leguane. Natur- und Tierverlag, ist VOR der Anschaffung zwingend notwendig.

Größe und Lebenserwartung

Männliche Grüne Leguane erreichen eine Gesamtlänge von 120-150 cm und bis 4 kg Gewicht, Weibchen dagegen lediglich 90-130 cm und bis 2,9 kg. Die Unterscheidung der Geschlechter ist bei dominanten Männchen am einfachsten. Sie sind größer, massiger, während der Paarungszeit intensiver gefärbt, haben längere Rückenkämme und Kehllappen als die Weibchen. Bei guter Pflege erreichen Grüne Leguane ein Lebensalter von 20 Jahren oder sogar etwas darüber!

Herkunft und Lebensraum

Grüne Leguane sind Bewohner der Tropen in Mittel- und Südamerika, einschließlich der Karibischen Inseln. Prägend für diesen Lebensraum ist der deutliche Wechsel von Trocken- und Regenzeit (mit sehr variablen Niederschlangsmengen), während die Temperaturen im Jahreslauf ziemlich konstant sind. Die Tagestemperaturen betragen zwischen 30-36°C und die der Nacht 20-26°C. Die Lebensräume sind recht variabel: gerne bewohnen sie Saumlebensräume, also die Übergangsbereiche von Wäldern zu offenen Landschaften, Galeriewälder, Waldinseln oder Mangrovenwälder. Den überwiegenden Teil ihres Lebens verbringen sie auf Bäumen. Den größten Teil des Tages bringen sie ruhend zu. Für die Nahrungsaufnahme im natürlichen Lebensraum wenden sie täglich zwischen 0 und 45 min. auf.

Einzel- oder Gruppenhaltung

Grüne Leguane sind soziale Reptilien mit einem breiten Repertoire an innerartlichen Kommunikationselementen. Während der Fortpflanzungszeit leben sie in Gruppen von bis zu 20 Tieren: ein großes, dominantes Männchen, ein paar mittelgroße und kleine Männchen, der Rest Weibchen. Es herrscht eine strikte Hierarchie, die jedoch nur funktionieren kann, weil die Tiere genug Raum haben, um Konflikten auszuweichen, was in menschlicher Obhut meist nur eingeschränkt möglich ist. Dennoch ist hieraus abzuleiten, dass Grüne Leguane nach Möglichkeit zu mehreren Tieren gehalten werden sollten. Bewährt hat sich eine paarweise Haltung oder ein Männchen mit zwei Weibchen. Ebenso muss bei der Haltung von einem Männchen mit einem oder zwei Weibchen zwingend davon ausgegangen werden, dass ein zweites, gleichgroßes Gehege benötigt wird. Die Männchen verhalten sich während der Fortpflanzungszeit oft sehr zudringlich, manchmal rabiat, den Weibchen (und manchmal auch den Menschen) gegenüber. Aus diesem Grunde muss die Möglichkeit bestehen, die Geschlechter für 2-3 Monate zu trennen und gleichwertig unterzubringen, um dem Weibchen Dauerstress und u.U. sogar Verletzungen zu ersparen. 

Als Auffangstation haben wir meist nur Männchen zur Vermittlung. Deswegen sehen wir eine Einzelhaltung der Männchen auch als gute Option an. Eine zwanghafte Vergesellschaftung ist oft nicht zielführend und kann zu massiven Traumata führen.

Die eindeutige Geschlechtererkennung ist jedoch nur manchmal einfach: Die Anwesenheit dominanter Männchen verursacht - wie bei zahlreichen anderen Echsenarten auch - bei untergeordneten Männchen sowohl eine Hemmung des Wachstums als auch der Ausprägung der sekundären Geschlechtsmerkmale (Höhe Rückenkamm, Länge Kehllappen, Körperproportionen, Ausprägung von Femoralporen oder Hemipenestaschen). Das bedeutet, das unterdrückte Männchen in ihrer Erscheinung stark einem Weibchen ähneln, was sich im natürlichen Lebensraum ebenso verhält. Daher kommt es immer wieder vor, dass sich ein vermeintliches Paar als eine Männchengruppe entpuppt, die aufgrund fehlender Ausweichmöglichkeiten in einem Gehege zwingend voneinander getrennt werden müssen, da dem unterlegenen Männchen sonst unweigerlich schwer(st)e Verletzungen zugefügt werden.

Aus diesen Kombinationen ergibt sich allerdings, dass, bei einen angenommenen Geschlechterverhältnis von ungefähr 1zu1 immer Männchen „übrig“ sind. Dieser Männchenüberschuss spiegelt sich auch entsprechend im Angebot der Auffangstation wieder. Und gerade deshalb ist es eine „gute Tat“ ein solches „überzähliges“ Männchens anzunehmen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass auch eine Einzelhaltung gut funktionieren kann. Der Pfleger steht dann allerdings mehr als bei einer Gruppenhaltung in der Pflicht, sich mit seinem Leguan regelmäßig und ausgiebig zu beschäftigen. Eine liebe- und verantwortungsvolle Einzelhaltung ist zudem um ein Vielfaches besser, als der Langzeitaufenthalt in einem zu kleinen Terrarium, einem Tierheim oder einer Auffangstation.

Vergesellschaftung mit anderen Arten

Ist unter bestimmten Bedingungen möglich. Hierzu sollten jedoch Fachliteratur und Erfahrungsberichte herangezogen werden. Da unterschiedliche Arten auch auf diverse Parasiten, z.B. Amöben, unterschiedlich stark „reagieren“ können, sollten vor der Vergesellschaftung auch intensive tiermedizinische Untersuchungen der Tiere erfolgen.

Terrarium: Größe , Einrichtung, Ausstattung

Ein Terrarium, besser Gehege, für Grüne Leguane kann man nicht fertig kaufen. Man baut es selbst oder lässt es bauen. Es sollte stabil, zweckmäßig (gut zu überschauen, leicht zu reinigen, einfach zu betreten, …) und dauerhaft nässebeständig sein. Elektrische Anlagen sollten von einem Fachmann verlegt, ebenfalls nässebeständig und außer Reichweite der Tiere sein. Folgende Gehegegröße sollte geboten werden: 2,4 x 2 x 2 Meter (LTH). (Ein eigener Raum!)

Die Grundtemperatur sollte 30-35°C und an den Sonnenplätzen, die mit Flutern und keinesfalls mit kleinen Spots beleuchtet werden, auf etwa 40°C erwärmt werden. Daneben muss es aber auch Regionen mit Temperaturen im Bereich von 20-25°C geben. Diese Lampen müssen unbedingt jene, speziell für Reptilien entwickelte sein, die neben Licht und Wärme auch UVB-Strahlung abgeben. Dies ist eine zwingende Voraussetzung für eine gesunde Entwicklung und gute Gesundheit der Tiere. Nach etwa 6 Monaten geben die Lampen nur noch Licht und Wärme, aber keine UV-Strahlung mehr ab (was wir Menschen leider nicht sehen können) und müssen ausgetauscht werden. Die Anbringungshöhe muss so gewählt sein, dass die Temperatur auf Rückenhöhe etwa 35°C beträgt. Pro Tier sollten mindestens 2 derartiger Lampen vorhanden sein, damit der Leguan seinen gesamten Körper wärmen kann. Eine regelmäßige UVB-Bestrahlung („Sonnenbaden“) ist für die Vitamin-D3-Biosythese (über-)lebenswichtig.

Werden die Sonnen- bzw. Ruheplätze immer wieder „umkämpft“ kann es daran liegen, dass nicht zwei (bzw. für jeden Leguan ein eigener) gleichwertig wahrgenommene Bereiche vorhanden sind. Das ist ein deutliches Zeichen für eine notwendige Nachbesserung der Gehegeausstattung. Neben diesen Wärme- und UV-Strahlern muss zusätzliche eine helle Grundbeleuchtung aus Vollspektrum-Neonröhren vorhanden sein. Spezielle LEDs sind auch geeignet.

Es sollte eine Vielzahl von Ästen vorhanden sein, die etwa in ihrer Dicke dem doppelten Körperdurchmesser der Tiere entsprechen und sowohl vertikal, als auch diagonal und v.a. für einen Ruheaufenthaltsbereich horizontal ausgerichtet sein sollten. Zusätzlich können mehrere große Korkröhren integriert werden. Wichtig ist, dass sich die Ruhe- und Aussichtsäste der Tiere mindestens auf Augenhöhe des Menschen, besser noch etwas darüber, befinden, da diese Leguane alles was von oben kommt zunächst einmal als Raubfeind einstufen und entsprechend kein gesteigertes Interesse an einer freundlichen Kontaktaufnahme entwickeln. Weiterhin sollte das Gehege an einem belebten Platz stehen, wo die/das Tier(e) viel Sichtkontakt mit seinen Menschen hat - also im Wohnzimmer und nicht im Keller. Leguane können auch über weite Distanzen ganz hervorragend sehen. Einige Äste sollte unmittelbar bis an die Scheiben des Geheges reichen, was Sprüngen gegen die Scheiben vorbeugt.

Als Bodengrund für erwachsene Tiere eignen sich staubfreie Hobelspäne oder Rindenmulch. Alternativ könnte der Boden auch gefliest werden, was die Reinigung vereinfacht.

Eine freie Haltung in der Wohnung ist nicht artgerecht und daher abzulehnen. Das Klima in einem Wohnraum entspricht nicht den Bedürfnissen eines Tropenbewohners, es lauern viele Gefahren für das Tier (beispielsweise herabstürzende Gegenstände, offene Fenster, giftige Pflanzen, Möglichkeiten sich einzuklemmen, etc.) und das Tier hat nicht die Möglichkeiten zum Ausleben seiner artspezifischen Bedürfnisse.

Sehr empfehlens- bzw. wünschenswert ist es dagegen, die Tiere im Sommer, zu Zeiten geeigneter Witterung, in großen Außengehegen (gleiche Größe wie die Innengehege) zu halten, was u. U. sogar auf einem Balkon möglich ist. Wichtig ist neben der Ausbruchssicherheit die Schaffung von Sonnenplätzen und gleichzeitig von kühleren und regensicheren Rückzugsorten. Die Leguane profitieren sehr von dem natürlichen Licht und den zahlreichen neuen Reizen (Gerüche, Bewegungen). Die Leguane dürfen nur dann die Nacht im Freien verbringen, wenn die Temperaturen nicht unter 18-20°C fallen.

Selbst bei der Einzelhaltung eines Weibchen ist es unbedingt notwendig, dass sich im Gehege auch eine entsprechende Eiablagemöglichkeit befindet, da Leguanweibchen auch unbefruchtete Eier legen. Ist kein feuchtes, grabfähiges, tiefgründiges Substrat vorhanden, werden die Eier zurückgehalten, was im schlimmsten Fall zum Tode des Tieres führen kann.

Ebenso gehört ein großes, leicht - weil täglich - zu reinigendes Badegefäß von mindestens 80x40 cm, besser deutlich größer,  zur Grundausstattung.

Pflege- und Versorgung

Der tägliche Pflege- und Versorgungsaufwand für ein Einzeltier oder eine kleine Gruppe beträgt etwa zwischen 20 Minuten und 2 Stunden. Es sind das Wassergefäß zu reinigen und mit frischem Wasser aufzufüllen, Kot und Futterreste zu entfernen, die Temperatur zu überprüfen,  je nachdem, ob gerade Regen- oder Trockenzeit herrscht, unterschiedlich häufig und intensiv zu sprühen. Darüber hinaus gilt es zu begutachten, ob Farbe und Konsistenz vom Kot normal oder abweichend aussehen und ein aktiver Blick auf die Futterreste: was mag der Leguan gerne, was nicht, kann das so bleiben (frisst er beispielsweise überwiegend Obst und wenig Blätter). Den größten Teil der täglichen Zeitaufwendung sollte man dem Tier zukommen lassen.

Nahrung und Fütterung

Grüne Leguane fressen pflanzliche Nahrung und hierbei „Blätter“ bzw. Blattgemüse wie Wild- oder Kulturlöwenzahn, Breit- und Spitzwegerich, Vogelmiere, Wein- und Himbeerblätter und eine Vielzahl weiterer Wildkräuter, die 60-80% der Nahrung ausmachen sollten. Der Anteil von Obst - auch wenn dies von vielen Leguanen besonders gern gefressen wird - darf 30% keinesfalls übersteigen. Sehr wichtig ist eine Ergänzung mit Mineralstoff-Vitaminpräparaten.

Das Futter ist in maulgerechte Stücke zu schneiden und die verschiedenen Bestandteile mit einander zu vermengen, da die Tiere ihre Nahrung nicht zerkleinern und sich nicht angewöhnen sollen, nur die „Leckereien“ herauszusuchen. Man kann auch kleinere Büschel „Grünzeug“ an die Äste im Gehege hängen, was von den Tieren meist gerne angenommen und als verhaltensmäßige Bereicherung wahrgenommen wird. Für Details sei auf Fachliteratur verwiesen.

Ruhezeit

Eine Ruhezeit ist für Grüne Leguane nicht notwendig. Es ist aber wünschenswert, den Wechsel von Regen- und Trockenzeit mit unterschiedlichen Temperatur- und Feuchtigkeitsregimen zu simulieren. Für Details sei auf Fachliteratur verwiesen.

Unwohlsein, Erkrankungen und Parasiten

Alle Grünen Leguane aus der Auffangstation sind fachtierärztlich untersucht und, wenn nötig, behandelt worden. Sie haben eine Quarantäne durchlaufen und sind auf Parasiten getestet. Mit anderen Worten: alle Leguane aus der Auffangstation sind klinisch gesund. Sollten dennoch irgendwelche Verhaltensauffälligkeiten bemerkt werden, kontaktieren Sie uns bitte.

Wie zahlreiche andere - aber nicht alle - Reptilien benötigen Grüne Leguane während ihrer Aktivitäts- und Wachstumsphase UVB-Strahlung. Diese ist essentiell für den Kalzium- und Phosphatstoffwechsel, d.h. für die Fotobiosynthese des Vitamin D3, welches u.a. eine wichtige Rolle für Aufbau und Entwicklung der Knochen spielt. Erhalten die Tiere zu wenig Kalzium und/oder UVB-Licht, werden neben zahlreichen weiteren Symptomen, die Knochen weich, was zu schwerwiegenden, irreversiblen Deformationen führen kann und Gesundheit und Wohlergehen massiv beeinträchtigen können.

Vermehrung

Von einer Vermehrung dieser Art raten wir ausdrücklich ab, da der Markt übersättigt und eine Abgabe der Tiere in verantwortungsvolle Hände äußerst schwierig ist.

Hält man ein Männchen mit einem oder zwei Weibchen, besteht die Möglichkeit, den Tieren das Paarungs- und Fortpflanzungsverhalten zu ermöglichen, was als Aspekt ihrer natürlichen Bedürfnisse wünschenswert ist, anschließend die Eier aber nicht zu bebrüten.

Checkliste - passt ein Grüner Leguan zu mir ?

  • bin ich ein verantwortungsbewusster, gewissenhafter und empathischer Mensch, der sich mit all diesen Eigenschaften um einen großen Leguan dauerhaft kümmert?
  • habe ich ein Gehege der Mindestmaße 240 x 200 x 200 cm  (LTH)?
  • bin ich bereit, täglich 20 min. bis 2 Std. für meinen Leguan aufzuwenden?
  • bin ich bereit, im Sommerhalbjahr das Futter selbst zu sammeln oder im Garten anzubauen?
  • bin ich bereit, auch im Winterhalbjahr für eine vielfältige und abwechslungsreiche Ernährung zu sorgen und auf Fertigfutter zu verzichten?
  • bin ich bereit, die hohen Kosten für Anschaffung der Technik, Bau des Terrariums, Strom, Futter oder Tierarzt zu bezahlen? Und kann ich mir das leisten?
  • Grüne Leguane benötigen das ganze Jahr gleichmäßige Betreuung und Versorgung. Hab ich jemanden, der im Fall von Krankheit, Urlaub, Dienstreise, etc. mein Tier gewissenhaft versorgt?
  • habe ich den Ehrgeiz und die Geduld, auch ein verstörtes Tier aus der Auffangstation wieder gut „hinzubekommen“? Bzw. ihm dieselbe liebe- und verantwortungsvolle Pflege zukommen zu lassen, auch wenn dieser Leguan nicht so zutraulich wird, wie andere?
  • habe ich verstanden, dass Grüne Leguane Wildtiere sind, die trotz aller Zutraulichkeit auch mal unberechenbar reagieren können und mir mit Kiefern, Krallen oder Schwanz Verletzungen zufügen können?
  • bin ich bereit, das Gehege stets tiptop sauber zu halten?
  • ist mir klar, dass Babies und Kleinkinder aus hygienischen, sicherheitsbezogenen und Tierschutz- Gründen keinen unkontrollierten Zugang zu dem Tier haben dürfen?
  • kann bzw. möchte ich für 20 Jahre diese Verantwortung übernehmen?
  • habe ich mindestens 3 verschiedene Bücher über Grüne Leguane und deren Haltung gelesen?

Wenn Sie alle Frage eindeutig mit JA beantworten können, haben Sie gute Voraussetzungen für eine wundervolle Beziehung zu einem außergewöhnlichem Reptil wie dem Grünen Leguan.

Sollten Sie sich nicht 100%ig sicher sein, nehmen Sie sich Zeit zum darüber Nachdenken. Es ist keine Eile mit der Entscheidung geboten!

Sonstiges

Grüne Leguane stehen im Anhang II des Washingtoner Artenschutzabkommens bzw. in Anhang B der Europäischen Artenschutzverordnung, was bedeutet, dass die Tiere nur mit einem Herkunftsnachweis ver- bzw. gekauft werden dürfen. Aufgrund ihrer Häufigkeit und ihrer überwiegenden Herkunft aus Zuchtfarmen, ist die Meldepflicht aktuell aufgehoben.

Leguane können interessanterweise einen Großteil ihrer pflanzlichen Nahrung selbst gar nicht verdauen und sind daher - wie Schafe, Ziegen oder Rinder - auf symbiontische Darmbakterien aufgewiesen. Aus diesem Grund ist bei Jungtieren auch regelmäßig ein Kotfressen (Koprophagie) zu beobachten, was dem Zweck dient, diese Bakterien über den Kot erwachsener Tiere aufzunehmen