September 2022

Nasenbären in unserer Station

Wenn nachts das Telefon geht – Illegaler Tierhandel gestoppt

In der vergangenen Nacht erreichte die Auffangstation die Nachricht, dass wieder einmal ein illegaler Tiertransport mit Vögeln, aber – uns betreffend – auch zwei Nasenbären, aufgegriffen wurde.

Wie immer wurden die Tiere unter Umgehung des Tierschutz- und Seuchenrechts, auf der „Achse des Bösen“ zwischen Osteuropa und den Benelux-Staaten illegal und unter unsäglichen Bedingungen transportiert. Wieder einmal war es ein vorbestrafter Tierarzt aus Tschechien, der am Steuer saß.

Der Nasenbär ist als „Invasive Alien Species“ von EU-weiter Bedeutung in der gesamten EU mit einem Haltungs-, Zucht-, Besitz- und Transportverbot belegt und dürfte weder gehalten, noch zu gewerblichen Zwecken transportiert werden. Ein klarer Verstoß gegen geltendes EU- und Bundesrecht.

Die zwei Nasenbärchen werden jetzt zunächst in der Auffangstation versorgt, ggf. behandelt und wir hoffen, sie bald in eine geeignete, legale Haltung abgeben zu können. Es muss hier auf EU-Ebene endlich gehandelt und solche Vergehen strenger bestraft werden, will man diese illegalen Machenschaften endlich eindämmen!

Die Auffangstation für Reptilien in München ist eine der ganz wenigen Anlaufstellen in Europa für Behörden, die mit solchen Tieren konfrontiert werden und sie unterbringen, pflegen und versorgen können. Wir sind einerseits erleichtert, dass diese Tiere nun bei uns in Sicherheit sind – und sind gleichzeitig wieder einmal mit dem Mangel an geeigneten Stellen und Aufnahmestationen für diese Tiere konfrontiert.

Wir sind dauerhaft auf Spenden angewiesen und freuen uns sehr über Unterstützung.

Bei Rückfragen, für O-Töne oder Foto- und Filmaufnahmen melden Sie sich bitte gerne bei  presse@reptilienauffangstation.de bzw. unter  +49 1578 336 7007 (Dr. Markus Baur)