Am 25. März 2025 wurden zwei Bartagamen auf einem Parkplatz an der B85 zwischen Mappach und Neubäu am See (Landkreis Schwandorf) ausgesetzt. Ein aufmerksamer Passant entdeckte die Tiere und verständigte umgehend die Polizei. Über einen örtlichen Tierschutzverein gelangten sie schließlich in die Auffangstation für Reptilien in München.
Die meisten Tiere leiden, wenn sie von ihren Besitzern ausgesetzt werden. Auch in diesem Fall könnten die derzeit niedrigen Temperaturen den Tieren bis zu ihrer Entdeckung geschadet haben. Gleichzeitig könnte das Aussetzen aber auch die Rettung der Echsen gewesen sein, denn ihr allgmeiner Gesundheitszustand ist katastrophal. Röntgenaufnahmen zeigen mehrere verheilte Knochenbrüche sowie Sandablagerungen im Magen. Eine Fachtierärztin für Reptilien kümmert sich nun um die medizinische Versorgung der Bartagamen.
Bartagamen stammen ursprünglich aus Australien und benötigen eine Umgebung mit hohen Temperaturen und intensiver UV-Strahlung. Ohne diese lebenswichtigen Bedingungen kann es schnell zu schweren gesundheitlichen Schäden durch Kalzium- und Vitamin-D3-Mangel kommen. „Wem nicht bewusst ist, dass die Tiere spezielle Beleuchtung benötigen, wird vermutlich auch die übrigen Haltungsanforderungen nicht kennen, obwohl Informationen mittlerweile über sämtliche Medien kostenfrei und einfach zugänglich sind“, erklärt Sabine Öfner, Fachtierärztin für Reptilien.
Ob die Tiere zusätzlich an Organschäden leiden, wird erst die Analyse der Blutwerte zeigen. „Eine falsche Ernährung ist nicht auszuschließen“, so Öfner weiter. Sollte sich ihr Zustand als irreversibel herausstellen, könnte die Auffangstation gezwungen sein, die Tiere von ihrem Leid zu erlösen. Gibt es jedoch Hoffnung auf Genesung, wird das Team alles daransetzen, die Bartagamen zu rehabilitieren – eine spätere Vermittlung in ein „behindertengerechtes“ Zuhause wäre denkbar.