März 2024

Illegale Giftschlangen

Wenn Routine lebensbedrohlich wird

Pressemitteilung vom 21.03.2024

Im idyllischen Allgäu kam es zu einem schockierenden Vorfall, der die Gefahr illegaler Tierhaltung wieder einmal verdeutlicht. Ein Mann wurde angezeigt, weil er nicht nur illegal Giftschlangen in seiner Wohnung hielt, sondern diese auch vernachlässigte. Wenn exotische Tierschutzfälle auf das Radar der Behörden gelangen, ist die Auffangstation für Reptilien in München als fachliche Unterstützung zur Stelle. Ämter kontrollieren angezeigte Fälle und beschlagnahmen die Tiere, wenn notwendig. Der jüngste Vorfall im Allgäu zeigte eine besonders alarmierende Situation. Um die Kontrolleure zu täuschen, wandte der Besitzer fragwürdige Methoden an.

Die Terrarien des Besitzers waren irreführend beschriftet. Denn in den vermeintlich harmlos besetzten Terrarien, versteckten sich zusätzlich hochgiftige Schlangen. Die Sicherheitsvorkehrungen waren faktisch nicht vorhanden und die Münchner Tierschützer waren schockiert über die Risiken, die der Besitzer einging. Darunter zum Beispiel aufgeschobene Glasscheiben, die den Eindruck vermitteln sollten, dass die Terrarien leer stehen. Dass die giftigen Tiere zu diesem Zeitpunkt ungesichert waren, kümmerte den Halter nicht. Dr. Markus Baur, Leiter der Auffangstation, kommentierte den Vorfall: "Der Eigentümer hat rücksichtslos die Gesundheit meiner Kollegen gefährdet und in Kauf genommen, dass jemand zu Schaden kommt. All das nur, um seine illegale Haltung zu verschleiern."

Die Vorgaben zur Haltung von Giftschlangen variieren je nach Bundesland. Dr. Baur betont jedoch die Notwendigkeit einer einheitlichen, umsetzbaren Regelung, um illegale Tierquälerei und potenzielle Gefahren für Dritte zu bekämpfen. "Leider zeigt sich immer wieder, dass Verbote Menschen nicht davon abhalten, sich trotzdem die Tiere anzuschaffen - illegal und unkontrolliert." Baur fordert jedoch auch bürgerfreundlichere Regeln, „da ansonsten ggf. fachkundige, gute Halterinnen und Halter in die Grauzone der Illegalität abtauchen, was weder für die Tiere, noch die Öffentlichkeit Sinn mache.“

Die beschlagnahmten Tiere sind nun in der Auffangstation in München untergebracht und werden dort im Auftrag der Behörden verwahrt. Der illegale Halter wird sich nun rechtlich verantworten müssen.